Ablauf der Tötungsanstalten



Bild 6.2: Gaskammer Grafeneck. Der Raum wurde von den Tätern als "Duschraum" bezeichnet.
Der Ablauf in den Tötungsanstalten war meist der gleiche. Nach der Fahrt mit den grauen Bussen zu den jeweiligen Tötungsanstalten mussten sich die eingelieferten Patienten erst einmal untersuchen lassen. Dabei wurden ihre Körperdaten aufgeschrieben. Der Arzt diente jedoch nicht zur Überprüfung des Krankheitszustandes, sondern um besondere Kennzeichen zu notieren, die später beim Erstellen der Todesbriefe wichtig waren. Nun kamen die Patienten in einen extra Raum und wurden nochmals durchgezählt. Danach ließ einer der Anstaltsärzte das Kohlenmonoxid Gas in den Raum einströmen. Den Opfern wurde zuvor erzählt, sie würden in einen Duschraum gehen, aber einige erkannten die Gefahr und versuchten, sich noch zu wehren. Der Tötungsprozess ging in der Regel bis zu 20 Minuten, aber es wurde auch darauf geachtet, das keine Bewegungen mehr zu sehen waren.
Arbeiter mussten nun  mit Gasmasken die Türen öffnen und die Leichen zu den Öfen transportieren. Personen, bei welchen  man zuvor Goldzähne gefunden hatte, wurden nochmals aussortiert, um das Zahngold zu entfernen. Erst dann kamen die Leichen zum Verbrennen in die Krematoriumsöfen. 
Eine Schwester beschreibt das Geschehen bei der Ankunft in Grafeneck wie folgt:

"Die ankommenden Kranken  wurden von dem Schwesternpersonal in Empfang genommen, ausgezogen, gemessen, fotografiert, gewogen und dann zur Untersuchung gebracht. Jeder ankommende Transport wurde ohne Rücksicht auf die Tageszeit sofort untersucht und die zur Euthanasie bestimmten wurden sofort vergast."

Startseite Damals Heute Die Route Grafeneck Impressum 
DamalsHeuteDie RouteGrafeneckImpressum